Hans-Peter Lenk wurde 1947 in Nürnberg, der Stadt der Schwänke, Brunnen und Spielwaren geboren. Über die Bildungsstationen Kindergarten, Klosterschule, Kunstakademie und andere Umwege kam er mit seiner Frau Bettina in den 1970er Jahren nach Bodman.
Dort entstanden seine genehmigten und ungenehmigten Skulpturen:
- Die zwölf Tonnen schweren Schwäbischen Floßfahrer für den Berliner Ku’damm unter dem Motto: „Wir wollen in Frieden weiterfressen!“
- Die hochgestelzten Mauerkieker für den Checkpoint Charlie mit der amtlichen Protokoll-Bekundung: „Wenn die VoPos lachen, dann schießen sie nicht.“
- Das zwölf Meter lange Narrenschiff, eine Parodie auf den Tourismus, bei Nacht und Nebel in Berlin abgestellt
- Das kolossale Fettnäpfchen, errichtet auf dem Münsterplatz in Bonn, mit der Wahlwidmung: „Den Siegern 1987.“
- Über diese und andere Aktionen hat Peter Lenk ein erheiterndes Buch geschrieben: Berliner Rodeo
- 1991 erhielt er seinen ersten öffentlichen Auftrag in Konstanz: Der Laube-Brunnen, ein Triumphbogen für die verkehrsgeplagte Laube
- Zwei Jahre später bestieg die zehn Meter große und 18 Tonnen leichte Imperia in einer Nacht-und Nebelaktion den Pegelturm im Konstanzer Hafen. Sie wurde in kürzester Zeit zum Wahrzeichen der Konzilstadt und ist seit 2024 offizielles Kulturdenkmal.
Der Imperia folgten zahlreiche weitere öffentliche Aufträge:
- Der Wieland’sche Esel in Biberach, das Hölderlin-Denkmal in Lauffen, die Badische Revolution in Schopfheim, die magische Säule in Meersburg, um nur einige zu nennen.
- Unvergessen für die Organisatorin der EXPO Weltausstellung in Hannover das mitternächtliche Einschmuggeln einer überlebensgroßen alten Bodensee-Nixe in Gedenken an Goethe: „Es wird einem nichts erlaubt, also muss man es sich nur selber erlauben, dann lassen sich’s die andern gefallen oder nicht.“
- Im Jahr 2008 sorgte das Triptychon Ludwigs Erbe in seiner Heimatgemeinde für weltweites Presse-Echo. Die nackigen Politiker, kurz vor der Vertreibung aus dem Paradies, die sich gegenseitig die „Stange“ halten gingen um die Welt.
- Legendär auch Friede sei mit Dir (Pimmel über Berlin), eine Satire auf die sexuellen Obsessionen der Bildzeitung, ein gigantisches Relief, das an die TAZ-Wand in Berlin montiert wurde.
Peter Lenk arbeitet in seinem Atelier in Bodman. Sein Skulpturengarten gehört laut LEADER neben dem Hermann-Hesse-Haus und dem Otto-Dix-Haus in Gaienhofen zu den bedeutenden kulturellen Einrichtungen im Landkreis Konstanz mit überregionaler
Strahlkraft.